Hi,
grade erlebt.
Ich war nur dabei, den Katzen ihr Abendmahl zu kredenzen und war auf dem Rückweg in meine Wohnung. Da sah ich in der Nachbarschaft ein Kind im Alter von etwa 5 Jahren, wie sie an einem Strauch mit Blüten vor ihrem Wohnhaus versuchte herauszufinden, welche Blüten sie abreißen soll. Ich kam hinzu.
Das ist der StrauchIch fragte das Kind, weshalb sie die Blüten mitnehmen möchte. Es stellte sich schnell heraus, dass sie überhaupt keinen Bezug zum Leben einer Pflanze hat. Es ging um ihr Ego, weil andere Kinder auch Pflanzen in ihrem Zimmer haben, die toll aussehen. Sie verstand nicht, dass eine Pflanze auch leben möchte und nicht abgerissen werden möchte. Mein Versuch einer Annäherung der Welten: "Ich habe ein Geschenk für dich - bitte dreh dich um, du darfst das noch nicht sehen". Sie machte ihre Augen mit ihren Händen zu, so wie das Kinder in dem Alter machen.
Ich pflückte derzeit einen Grashalmstrauch (den ich vorher fragte, ob ich das darf), wollte ihn ihr überreichen. Sie ging einen Meter zurück.
Gleichzeitig kam ein Mädchen hinzu, etwa gleiches Alter. Ich fragte sie, ob sie den Strauch verstehen würde. Kopfnicken. Würdest du, so fragte ich sie, einen Strauch abschneiden?. Kopfschütteln. Verstehst du, dass eine Pflanze leben möchte: Nicken.
Als meine erste Ansprechpartnerin wegging, weil irgendwer in der Familie rief, sagte sie: "Sie kommt wieder". Ich antwortete: Sie versteht nicht. Verstehendes Weggucken.
Der AntragEinige Minuten später hockten die Mädels mit Freundinnen etwa 20 Meter entfernt zusammen, ich konnte es aus einem Blick mitbekommen. Sie spielten die Szene mit mir nach. Mädchen ging in die Haltung, wie ich ihr den Strauss überbrachte: Ich kniete vor ihr nieder. Schallendes Gelächter von der Truppe - bis auf das Mädchen, das verstand.
Solch einen Menschen würde ich gerne einladen zur Aus- und Weiterbildung. Die Kinder verstehen, die Eltern nur noch nicht.
John