Hi,
wenn sich Glaubenssätze manifestieren, dann muss dahinter entweder eine Programmierung stehen, oder eine verlockende Aussicht. Bei den Recherchen zu den Verheißungen bin ich auf eine wissenschaftliche Abhandlung gestoßen, die sachlich neutral auf das „Geschriebene“ Bezug nimmt und damit einen Erklärungsversuch liefert.
Einleitung
Der Koran beschäftigt sich an vielen Stellen mit dem Lohn bzw. der Strafe im Jenseits. Der Ort der Glückseligkeit ist das Paradies. Es ist für die Gläubigen bestimmt und viele sinnliche Freuden warten dort auf den frommen Muslim. Die Hölle dagegen ist der Ort der allergrößten Pein und Strafe. Gegner des Islam, Scheinheilige oder Halbherzige werden vor den furchtbaren Qualen der Hölle gewarnt. Bis heute lassen sich junge Selbstmord-Attentäter und gewaltbereite Kämpfer mit bestimmten Paradieserwartungen locken, ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Werden sich ihre Hoffnungen erfüllen?
Der Paradies-Garten
Der arabische Begriff für Paradies im Koran ist 'janna' und bedeutet "Garten". Das verwandte türkische Wort 'cennet' steht auch für Paradies; es ist auch ein veraltetes Wort für Garten. Das Paradies besteht aus mehreren Gärten und wird von Wärtern bewacht. Schon vor dem Eintritt ins Paradies werden den Gläubigen Häuser oder Gemächer versprochen. Sie werden dort ewig leben und ewig vor dem Höllenfeuer verschont bleiben. In den Traditionsschriften wird die unvorstellbare Größe des Paradieses bildhaft beschrieben. "Es gibt einen Baum, in dessen Schatten ein Reiter hundert Jahre lang dahinreiten kann, ohne je den äußeren Rand des Schattens zu erreichen".
Wer darf ins Paradies hinein?
Am Tag der Auferstehung oder des Gerichts dürfen diejenigen, die "umkehren und glauben und tun, was recht ist", "die Gottesfürchtigen", "gläubige Männer und Frauen, die von ihrem Licht geleitet" für ewig in das Paradies oder die "Gärten der Wonne" eingehen. Das Bild von der Waage spielt für die Beurteilung des menschlichen Lebens eine wichtige Rolle. "Wer (aufgrund seiner guten Werke) schwere Waagschalen hat", dem wird in Aussicht gestellt, dem lodernden Feuer zu entgehen. Der Gehorsam Allah und Mohammed gegenüber ist eine wichtige Voraussetzung zum Eingang ins Paradies. "Diejenigen, die Allah und dem Gesandten gehorchen, sind dereinst im Paradies zusammen mit den Propheten, den Wahrhaftigen, den Zeugen und den Rechtschaffenen, denen allen Allah höchste Gnade erwiesen hat. Die wahren Gläubigen dürfen für ewig in das Paradies, in die "Gärten der Wonne" oder in die "Gärten von Eden" eingehen. Bevor man in das Paradies emporgehoben wird, muss zuerst jeder Muslim unweigerlich in die Hölle geworfen werden. Durch Allahs Barmherzigkeit werden aber dann diejenigen, die gottesfürchtig waren, aus ihr errettet werden, die Frevler jedoch bleiben auf ihren Knien liegend in der Hölle zurück.
Wie sieht es im Paradies aus?
In den "Gärten von Eden" liegen die Geretteten im Schatten, genießen Früchte und Fleisch. "Es wird lebensfrohe Gesichter geben, die mit dem Eifer, den sie bei ihren guten Werken gezeigt haben, zufrieden sind und sich in einem hochgelegenen Garten befinden, in dem sie kein leeres Gerede hören, und in dem es eine ständig fließende Quelle gibt, und dick gepolsterte Ruhebetten, bereitgestellte Humpen, Kissen eines neben dem andern, und Teppiche, die da und dort auf dem Boden ausgelegt sind". Im Paradies fließen "Ströme von Wasser, Milch, Wein und Honig“. Die Gläubigen tragen schöne Gewänder aus Brokat und Seide und sind mit Goldschmuck geschmückt. Sie haben "Armringe aus Gold" und "sind mit Perlen geschmückt".
Das dortige Leben wird so beschrieben:
"Auf golddurchwirkten Ruhebetten liegen die, die Gott nahe stehen, einander gegenüber, während ewig junge Knaben unter ihnen die Runde machen mit Humpen und Kannen und einem Becher von Quellwasser, von dem sie weder Kopfweh bekommen noch betrunken werden und mit allerlei Früchten, was immer sie wünschen, und Fleisch von Geflügel, wonach sie Lust haben. Und großäugige Houris haben sie zu ihrer Verfügung, in ihrer Schönheit wohlverwahrten Perlen zu vergleichen". In diesen Zitaten wird deutlich, dass Allah eine Fülle an bestem Essen und Trinken für seine Gläubigen verspricht. Die Qualität der Schalen und Becher spielt dabei auch eine Rolle: Silber bzw. Gold. Neben dieser fürstlichen Bewirtung verheißt der Koran den rechtgläubigen Männern im Paradies wunderschöne Frauen. Es sind großäugige und vollbrüstigen "Houris", die ihnen als jungfräuliche Gattinnen zur Verfügung stehen werden. "Wir geben ihnen großäugige Houris als Gattinnen". "Darinnen befinden sich auch die Augen sittsam niedergeschlagen, weibliche Wesen, die vor ihnen weder Mensch noch Dschinn entjungfert hat." "Sie sind so strahlend schön, wie wenn sie aus Hyazinth und Korallen wären". "Houris, in den Zelten abgesperrt ... die vor ihnen weder Mensch noch Dschinn entjungfert hat."
"Die Gottesfürchtigen dagegen haben großes Glück zu erwarten, Gärten und Weinstöcke, gleichaltrige Houris mit schwellenden Brüsten ...". "Houri" ist von dem arabischen Begriff "hûr" abgeleitet und bedeutet: "diejenigen, in deren Augen das Weiße und das Schwarze stark hervortreten". Mit diesem Ausdruck wird auf die besondere Schönheit dieser Frauen hingewiesen. Diese paradiesischen Frauen werden keinen anderen Mann anblicken als ihren Gemahl und sie werden in ihren Zelten zurückgezogen leben. In einem Hadith ist Weiteres über die "Houris" zu lesen. "Im Paradies wird jeder zwei so wunderschöne Frauen haben, von so zarter Haut, dass sie wie durchscheinend sein wird, und kein Mann wird im Paradies ohne eine Frau sein". Nach der Überlieferung von Abu Musa sollen den Muslim im Paradies 72 Jungfrauen erwarten: „... er wird 72 Frauen haben". Siebzig Mädchen sind eigens Erschaffene und zwei sind menschliche Mädchen. Dass es sich nicht um die Ehefrauen handelt, deuten verschiedene Aspekte an: "Wir haben sie regelrecht geschaffen und sie zu Jungfrauen gemacht ... heiß liebend und gleichaltrig"
Ein ausgesprochenes 'Männerparadies'?
"Allah lässt keinen ins Paradies eingehen, ohne ihn mit 72 Partnerinnen zu verheiraten". Aufgrund dieser und ähnlicher Paradies-Zitate bekommt der Leser den Eindruck, dass alle menschlichen Wünsche der Männer in Erfüllung gehen werden. In wenigen Suren wird auch von muslimischen Frauen gesprochen, denen der Zugang zum Paradies in Aussicht gestellt wird: "Und wenn einer tut, was recht ist, gleichviel ob männlich oder weiblich, und dabei gläubig ist, werden wir dereinst bestimmt zu einem guten Leben wiedererwecken." "Was muslimische Männer und Frauen sind, Männer und Frauen, die gläubig, die Allah demütig ergeben, die wahrhaftig, die geduldig, die bescheiden sind, die Almosen geben, die fasten, die darauf achten, dass ihre Scham bedeckt ist und die Allahs ohne Unterlass gedenken, - für sie alle hat Allah Vergebung und gewaltigen Lohn bereit."
Bei solchen Versprechungen ist es erklärlich, dass Menschen sehr gerne dorthin möchten und dafür sogar den Tod in kauf nehmen.
Gruß von John U. Doe